Schon immer gab es Mütter, die nicht stillen konnten oder mochten. Falls keine Amme zur Verfügung stand mussten andere Möglichkeiten zur Ernährung der Säuglinge gefunden werden. Die Materialien und Formen waren vielfältig. Die Säuglingssterblichkeit von Flaschenkindern hoch.
In der Antike wurden die Füttergefäße aus Ton hergestellt. Seit dem 16. Jahrhundert verwendete man auch Leder, Holz, Muscheln und Tierhörner.
So ähnlich sah mein Sparschwein aus.
Der Schwan ist ein griechisches und römisches Symbol für die Liebe.
Zeus verwandelte sich in einen Schwan um eine Königin zu verführen.
Ein Grund für den Stillverzicht ganzer Regionen war die starke Inanspruchnahme der Frauen als Arbeitskraft. Ein süddeutscher Pfarrer berichtete 1868: „eine Mutter wird als übertrieben faul
verschrieen, wenn sie sich entschliesst und Zeit nimmt, ihrem Kinde die Brust zu reichen. Ähnliches galt für Schweden. Im Jahr 1749 ließ die Regierung auf Grund der hohen
Säuglingssterblichkeit eine landesweite Erhebung durchführen. Besonders hoch war sie im äußersten Norden, wo etwa die Hälfte aller Kinder im ersten Lebensjahr starb. Hier war es seit Generationen
üblich, die Babys vom ersten Tag an mit Kuhmilch zu füttern, wofür ein Kuhhorn benutzt wurde. War der Säugling etwas älter, wurde das gefüllte Horn so über die Wiege gehängt, dass das
Kind ohne Hilfe daraus trinken konnte. Die Hörner wurden selten gereinigt und enthielten Bakterien, die Milch verdarb darin sehr schnell. Als Begründung für diese Praxis gaben die Mütter an,
dass sie auf Grund ihrer Arbeit in der Landwirtschaft keine Zeit hätten zu stillen. In den Erntemonaten starben mehr Säuglinge als im Winter.
Dieses sehr ungewöhnliche Exemplar ist auch aus Horn. Es wurde aus drei Teilen zusammengesetzt und stammt aus Großbritannien.
Diese Muschelschalen-Flasche ist aus Indien. Abgesehen von der geeigneten Form, glaubte man dort, dass Muscheln gewisse medizinische Eigenschaften hätten.
Gedrehte englische Babyflasche aus Zinn
von 1730.
Da Säuglinge ja noch keine Zähne haben, dürfte es in dieser Hinsicht keine Probleme gegeben haben.
Zinnflasche mit floralem Muster. Sie wurde zwischen 1871 und 1900 möglicherweise in der Schweiz genutzt.
Pap Boat oder Flunder.
Was aussieht wie eine Saucière ist ein sogenanntes "Pap Boat" aus 925er Sterling Silver um Babys zu füttern.
Anhand der Punzen lässt sich dieses Exemplar datieren: 1850-1899
Hersteller: Chester
Sieht auch aus wie eine Saucière , ist aber ein Bourdalou, ein Urinal für Damen. Beide Exponate könnten problemlos auf jeder Tafel Platz finden.
Deutsche Trinkflasche mit Sauger aus Zinn und Bemalung um 1830. Text: "Trinck mein herzliches Kind"
Pap Boat aus Glas.
Milch wurde mit Mehl oder Brot angereichert. Auch Brühe, Fett oder Ei wurde zugegeben.
Diese sehr schöne und seltene purpurrote Babyflasche ist von 1871. Hergestellt von
S. Maw Son & Thompson.
Für £850 kann man sie hier kaufen:
Die einzige Nuckelflasche mit integriertem Thermometer wurde 1890 von
Pocock Keevil & Co hergestellt.
Für £650 kann man sie hier kaufen: